Wie ich euch ja schon im letzten Blog erzählt habe, bin ich ja nun im Besitz einer Satellitenanlage, was mir natürlich bei der WM sehr zugute kommt. Bevor jetzt gleich die Käseköppe mit den Sambatänzern die Klingen kreuzen werden, dachte ich mir, die letzten drei Wochen mal schnell Revue passieren zu lassen.

Ein Highlight war mit Sicherheit, dass Mario mit Tania und Lenny für eine Woche Urlaub bei mir machte. Ich hatte es auch geschafft, mir zwei Tage freizuschaufeln, die wir dann nutzten, um nach Genf zu fahren und zum Lac Lioson zu wandern. Der Lac Lioson ist ein herrlicher Bergsee auf 1850m Höhe, den wir zu Fuss von Les Mosses aus erreichten. Dies dauerte rund zwei Stunden, hätte aber auch nur die Hälfte in Anspruch genommen, wenn wir mit dem Auto bis zum Parkplatz gefahren wären. Ich hatte Mario nicht gesagt, dass diese Möglichkeit bestand, und er war auch erst eine kurze Zeit ein wenig sauer, aber hinterher war er dann doch stolz, den ganzen Weg zu Fuss zurückgelegt zu haben. Denn es ist schon wie bei der WM: „Der Weg ist das Ziel“.

Wir hatten richtiges Glück mit dem Wetter und stiessen auf dem Rückweg sogar auf eine Herde Steinböcke. Es ist schon beeindruckend, wie sich das Fell der Umgebung anpasst. Den erst beim zweiten Hinsehen sahen wir die prächtigen Tiere ein paar Meter von uns entfernt auf dem Hang stehen. Auch sonst war alles sehr malerisch. Je höher wir kamen desto besser wurde die Aussicht. Nachdem wir am Lac Lioson ein paar Getränke zu uns genommen hatten, machten wir uns daran, noch einen kleinen Schneemann zu bauen und ihn per Digicam festzuhalten. Sowas hatten wir Mitte Juni auch noch nie gemacht.

Ansonsten hatten wir auch mal wieder eine schöne Feier unter uns Arbeitskollegen. Anlass war der Geburtstag von Alejandro aus der Küche. Es war ein sehr unterhaltungsvoller Abend, bei dem bis auf ein paar Ausnahmen wirklich alle Angestellten anwesend waren. Ich werde mal wieder ein paar ein Fotos davon hier reinstellen.

Auch mache ich weiter Sport. Zwar hat unser Alt-Herren-Team vom FC Aigle nun Sommerpause, aber einmal in der Woche spielen wir noch mit dem Küchenteam auf einem Kleinfeld. Ja, und am Mittwoch habe ich mit Dani auch noch Tennis gespielt.

Natürlich ist die WM bei uns noch immer Gesprächsthema Nummer eins. Richtig witzig wurde es als Spanien die Portugiesen rauswarf. Denn in unserer Belegschaft haben wir immerhin drei Spanier und vier Portugiesen. Ihr könnt euch vorstellen, wie die sich gegeneinander aufziehen. Für Toni und mich läuft es bis jetzt natürlich auch fantastisch. Claire, unsere britische Kellnerin, nennen wir nur noch: „Our free ticket to the quarter finals“.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass wir morgen gegen die Argentinier genauso gut spielen…