In nur zwei Tagen geht mein „richtiger“ Urlaub mit der Karibkkreuzfahrt los, worauf ich mich schon tierisch freue. Aber auch die ersten zwölf Tage meiner Ferien in Iserlohn und Berlin hatten es schon in sich. Hier ein chronologischer Lagebericht:

15. Oktober: Die Fahrt von der Schweiz nach Iserlohn war die reinste Tortur. Kurz vor Karlsruhe war die Autobahn wegen eines Brückenabrisses gesperrt. Daher mussten Tausende von Autos über die Dörfer tingeln, ehe man wieder auf die nächste Auffahrt geleitet wurde. Alleine dadurch verlor ich fast zwei Stunden. Gegen 17h30 war ich dann endlich ankommen, doch viel Zeit blieb mir nicht. Denn es war Heikes Geburtstag, und ich hatte ihr versprochen, sie um 19h00 abzuholen. Wir waren im Braustübl essen, wo ich schon seit Jahren nicht mehr gewesen war.

16. Oktober
: Mario, Markus und ich gingen gemeinsam zum Eishockey in Iserlohn, wo die heimischen Roosters den Spitzenreiter aus Mannheim mit 7:4 aus der Halle fegte. Mann, da war ’ne geile Stimmung. Zuvor war ich noch am Nachmittag im Hemeraner Dammstadion gewesen, wo das Landesliga-Derby zwischen der SG Hemer und SC Hennen stieg. Das Spiel war nicht so berauschend, dafür traf ich dort aber meine ehemaligen Mannschaftskollegen aus Oestricher Zeiten. Die ganze Familie Buck war vor Ort und wir hatten echte Freude daran, uns nach all der Zeit mal wieder zu sehen.

17. Oktober:
Nachdem ich erst einmal ausgiebig geschlafen hatte, bummelte ich ein wenig durch Iserlohn. Am Abend spielte ich dann mit meinem Schwager Thomas und seinem Freund Wolfgang in der Squash-Insel eine Stunde Badminton. Wir spielten 1 gegen 2 und ich durfte mich rühmen, als einziger mal einen Satz im Alleingang gewonnen zu haben.

18. Oktober: Ich hatte schon im Vorfeld meinem Onkel Hans versprochen, dass ich ihn Berlin besuchen würde. So machte ich mich morgens auf den Weg und kam zügig nach Berlin. Auf der A2 zu fahren ist wirklich ein Plaisir, da man eigentlich fast durchgehend durchbrettern kann. Nach meiner Ankunft machten wir einen ausgiebigen Spaziergang zum naheliegenden See, ehe wir dann am Abend noch in einer Saunalandschaft die Seele baumeln liessen. Noch kurz ein paar Flaschen Bier gekillt und dann ging es ab in die Heia.

19. Oktober: Tags darauf machten wir einen Ausflug über Frankfurt (Oder) nach Slubice in Polen. Dort kaufte ich für meine Mutter eine Stange Zigaretten, die nur sage und schreibe 23 Euro kostete. Am späten Nachmittag fuhren wir dann noch ins Shopping Center in Königs Wusterhausen, wo ich mir einen neuen Anzug zulegte. Man weiss ja nie, ob ich den auf dem Boot für das Captain’s Dinner gebrauchen kann. Ja, und abends zu Hause vernaschten wir dann noch eine Flasche italienschen Rotweins.

20. Oktober: Nun fuhren wir zum ersten Mal mit der S-Bahn nach Berlin rein. Da ich schon öfter da war, kenne ich Berlin ganz gut. Deshalb wollte mir Hans die Stadt mal aus einer anderen Perspektive zeigen, so dass wir eine Bootstour über die Spree machten. Es war zwar höllisch kalt auf dem Dampfer, aber nachdem wir beide uns einen Grog genehmigt hatten, war uns auch wieder schön warm geworden. Danach fuhren wir nach Charlottenburg, wo wir in der Markthalle ein schönes Fischgericht zum verspäteten Mittagessen einnahmen. Die Bedienungen dort waren so richtige Unikate mit Berliner Schnauze. Ja, und dann sang uns ein Gast auch noch eine kleine Opernarie. So etwas erlebt man nur in Berlin. Zwischendrin genehmigten wir uns auch noch einen Palinka (ungarischer Schnaps), Weisswein und noch andere „spirituelle“ Highlights.

21. Oktober: Nachdem wir morgens ein paar private Dinge erledigt hatten, waren wir am Nachmittag wieder in Berlin. Ich wollte unbedingt noch einmal zum Checkpoint Charlie, da ich den immer sehr beeindruckend finde. Hans zeigte mir auch das Operncafé „Unter den Linden“, wo er zu Ostzeiten gearbeitet hatte. Danach ging es ins KaDeWe, wo Hans ebenfalls Hinz und Kunz in der Spirituosenabteilung kannte. Diese Bekanntschaften liessen es sich auch nicht nehmen, uns diverse Weine und Cognacs zu präsentieren, so dass ich leicht angeheitert aus dem Kaufhaus heraustorkelte. Von dort aus ging es dann schnurstracks in die O2-World, wo die Eisbären Berlin gegen die Kölner Haie vor 14200 Zuschauern mit 4:2 gewannen. Es war ein tolles Erlebnis, ein Eishockeyspiel mit so einer Kulisse zu sehen. Kaum zu Hause angekommen, legten wir ein bisschen Musik auf und genossen einen edlen Whisky.

22. Oktober: Nicht nur der Tatsache wegen, dass ich bei einem längeren Aufenthalt in Berlin wohl meine Leber überstrapaziert hätte, sondern auch weil am Abend mein Klassentreffen von der Realschule in Iserlohn auf dem Programm stand, fuhr ich morgens wieder gen Heimat. Denn wenn meine Leber gewusst hätte, was ihr dort bevorstand, wäre sie wohl doch lieber in Berlin geblieben. Es war ein toller Abend! Wir trafen uns im Restaurant Bali, wo wir immerhin zu zehnt unsere Geschichten austauschten. Es kam mir vor, als sei die Zeit stehen geblieben. Klar, die meisten sind verheiratet, haben Kinder usw. Aber ansonsten haben sich die anderen optisch als auch charakteristisch nicht verändert, was ich doch als sehr angenehm empfand. Gegen Mitternacht machten wir uns dann noch zu sechst in die Innenstadt Iserlohns auf, wo aufgrund des Kneipenfestivals doch sehr viel los war. Irgendwann hatten Jan und ich genug von Bier und „switchten“ zu Whisky-Cola. Eine Tatsache, die mir am nächsten Tag noch sehr viel „Kopfzerbrechen“ bereiten sollte. Gegen 3 Uhr verliessen wir das „Abendrot“ und wechselten ins „Déjà Vu“. Dort war das Publikum sowie die Musik auch unserem Alter entsprechend. Zu „Fury in the Slaughterhouse“, „The Cure“ und „Soft Cell“ liessen wir auf der Tanzfläche die Puppen tanzen. Um 6 Uhr brachte mich dann ein Taxi nach Hause. Dass der nächste Tag kein leichter sein würde, wurde mir schon klar, als ich, kaum zu Hause angekommen, schon über der Kloschüssel hing.

23. Oktober: Gleich nach dem Wachwerden gegen Mittag, rumorte mein Magen wieder, der sich nicht so richtig entscheiden konnte, welche Körperöffnung er benutzen wollte, um den Alkohol des Vortages loszuwerden. So richtete er einen Fahrstuhl ein, der mal oben und dann mal wieder unten seine Tür öffnete. Am Abend holten mich dann Markus und seine Frau Andrea ab, da die Roosters die Berliner Eisbären am Seilersee empfingen und vor rund 4000 Zuschauern mit 3:1 gewannen. Während Markus, der ebenfalls eine ausgiebige Tour auf dem Kneipenfestival gemacht hatte, schon wieder in der Lage war, ein Iserlohner nach dem anderen zu sich zu nehmen, blieb ich schön bei Cola. So richtig stolz und erleichtert war ich dann, als ich in der zweiten Drittelpause sogar Nahrung zu mir nehmen konnte.

24. Oktober: Ein ganz relaxter Tag mit nicht viel Programm. Nur am Abend schaute ich kurz bei Mario vorbei. Ein paar Bierchen und dann ging es ab in die Pofe.

25. Oktober: Normalerweise wollte ich mit Yvonne, Thomas und ihren Kindern in den Dortmunder Zoo fahren. Da aber das Wetter nicht so besonders war, entschlossen wir uns kurzerhand dazu, ins Kino zu gehen. Wir schauten uns den zweiten Teil von Wickie an. Am Abend war ich dann noch mal mit Heike in Schwerte unterwegs, wo wir gemütlich ein paar Tappas aßen.

26. Oktober: Heute machte ich nur noch ein paar Besorgungen für die Reise (Sonnencreme, Deo usw.), packte meinen Koffer und liess den Abend gemütlich mit meiner Mutter ausklingen.

Denn morgen fahre ich erst einmal nach Giessen, wo ich mich mit einem Reiseveranstalter treffen werde, mit dem wir auch im nächsten Sommer wieder zusammenarbeiten werden. Danach geht’s dann weiter zu Toni in Richtung Mainz. Denn mit ihm geht es dann am Freitag los in Richtung New York, von wo aus die Kreuzfahrt dann starten wird.

Wie ihr also sehen könnt, waren die ersten Tage in Iserlohn und Berlin schon sehr ereignisreich. Das Highlight schlechthin war sicherlich das Klassentreffen. Nur der Kater hätte nicht sein müssen. Anbei findet ihr ein paar Bilder von dem Meeting. Ja, und von dem Rest meines Urlaubes erzähle ich euch dann, wenn ich wieder aus der Karibik zurück bin.Mit den MädelsDie JungsJan, Björn und ich