Meine Güte, was für eine Kälte! Ihr könnt euch mit Sicherheit denken, dass die Kältewelle, die ganz Europe erfasst hat, auch vor Les Mosses nicht Halt gemacht hat. Heute morgen hatten wir -24 Grad. Das erinnert mich so ein bisschen an meine Zeit in Montreal, wo ich auch mit solchen Temperaturen zu kämpfen hatte. Allerdings gibt es da einen kleinen Unterschied. In Montreal sind die Winter immer sehr luftfeucht, so dass sich -20 Grad wie -35 Grad anfühlten. Hier in Les Mosses ist es eine trockene Kälte mit Kaiserwetter.
Ansonsten hat sich in den letzten Wochen nicht viel ereignet. Ich bin wieder in der Phase, in der ich fast nur arbeite, esse und schlafe. Unsere Hotels sind wie jeden Winter von Montag bis Freitag mit den Schulklassen ausgebucht und am Wochenende kommen die Gäste aus dem Tal rauf zum Ski fahren. Nur dieses Wochenende war es verständlicherweise wegen der tiefen Temperaturen ein wenig ruhiger. Ich nutzte die Zeit, um die Buchhaltung für Januar abzuschließen.
Gleichzeitig fand ich auch die Zeit, am gestrigen Samstagabend an einem Hallenturnier mit meiner Mannschaft in St-Maurice teilzunehmen. St-Maurice befindet sich im Kanton Wallis, und wir waren unter den acht Teams das einzige aus dem Kanton Waadt. Ich hatte schon oft von der Rivalität zwischen dieser beiden Kantone gehört, aber gestern habe ich sie zum ersten Mal am eigenen Leib gespürt.
Nachdem wir unsere Vorrundenspiele glatt mit 5:1, 3:0 und 4:1 gewonnen hatten, standen wir im Finale gegen St-Maurice, die mit zwei Teams im Turnier gestartet waren. Im letzten Vorrundenspiel gegen Vionnaz kam es zu einem kleinen Schamützel zwischen einem meiner Mitspieler und einem gegnerischen Spieler. Der Schiedsrichter ließ aber Gnade vor Recht ergehen und ließ beide Spieler unbestraft. Nur der Turnierleitung schmeckte das nicht und verbannte nachträglich unseren Spieler vom Finale.
Somit mussten wir nicht nur ohne Auswechselspieler auskommen, sondern bemerkten auch bei Anpfiff des Spiels das insgesamt beide Teams von St-Maurice auf dem Feld waren, so dass sie einmal komplett durchwechseln konnten. Da staute sich bei uns eine Menge Frust und Trotz auf. So liessen wir uns von den wideren Umständen anspornen und fegten unseren Finalgegner mit 5:1 vom Platz.
Bei der Siegerehrung merkte ich dann, dass wir im tiefsten bäuerlichen Wallis waren. Denn der erste Preis war eine große Flasche Wein und ein 5-Kilo schwerer Schinken. Ich schaute mich immer wieder um, ob nicht doch noch eine Kuh in die Halle gebracht würde…
Nächsten Freitag kommt Agneska wieder für ein paar Tage zum Besuch, bevor sie für Ihren Reiseveranstalter einen neuen Route in Malaysia inspiziert, die sie dann ab März mit Gästen durchführen wird. Ich freue mich schon sehr darauf sie wieder zu sehen! Mehr davon dann beim nächsten Mal…
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