Mittlerweile ist es schon zehn Tage her, dass Philippe, Toni und ich uns auf den Weg nach München gemacht hatten, um dem Champions-League-Finale zwischen Bayern und Chelsea beizuwohnen. Mal davon abgesehen, dass das Ergebnis sogar nicht nach unserem Geschmack war, war es doch ein ziemlich geiles Erlebnis.

Am Samstagmorgen fuhren wir los und kamen recht zügig durch, so dass wir gegen 15 Uhr unseren Wagen im Parkhaus des Stadions abstellten. Und gut ausgerüstet waren wir auch. Ich hatte über Sport-Shop Tillmann in Iserlohn drei Nationaltrikots für uns bestellt, die jeweils mit Namen und Geburtsjahr beflockt wurden. Eigentlich wollte ich diese Trikots erst zu Philippe´s und Toni´s Geburtstag (6. und 5. Juni) kurz vor der bevorstehenden EM schenken, aber zu dem gegebenen Anlass fand die Bescherung dann doch ein bisschen früher statt.

Nur Toni hatte vor lauter Aufregung sein Trikot zu Hause vergessen, so dass er sich an einem Verkaufsstand vor dem Stadion noch ein Finalshirt besorgte. Danach machten wir uns mit der U-Bahn auf zum Marienplatz, wo eine unglaubliche Stimmung herrschte. Tausende von deutschen und englischen Fans lieferten sich einen Gesangswettstreit, der seinesgleichen sucht. Natürlich waren alle Kneipen und Restaurants pickepackevoll, so dass wir fast eine Ewigkeit auf unser erstes Bier warteten.

Normalerweise sollte noch ein Freund von Philippe mitkommen, der aber kurzfristig absagen musste. So lud Philippe seinen Neffen Tim ein, der natürlich hellauf begeistert war. Tim, der in der Nähe von Nürnberg wohnt, stiess dann auf dem Marienplatz zu uns dazu. Gegen 18 Uhr gingen wir wieder zur Metro, aber auch da war es so voll, dass wir etliche Züge an uns vorbeiziehen lassen mussten. Aber auch „unter Tage“ war die Stimmung prächtig. Die Gänge waren voll mit Fans, die entweder in die Allianz-Arena oder zum Pubic Viewing ins Olympiastadion wollten. Und gesungen wurde natürlich auch feuchtfröhlich weiter.

Irgendwann hatten wir dann aber die Schnauze voll und haben uns dann ein Taxi geschnappt, dass uns dann zurück ins Stadion brachte. Allein die Eröffnungszeremonie trieb Toni und mir eine pure Gänsehaut über den ganzen Körper. Philippe und Tim saßen nicht mit uns, sondern auf der gegenüberliegende Seite in der Nähe des Chelsea-Blocks. Toni und ich sassen auf Höhe der Eckfahne ganz nah bei den Bayernfans.

Unglaublich auch der Moment als Thomas Müller das 1:0 erzielte! Der Aufschrei, die Freude, alle lagen sich in den Armen. Es wäre so schön gewesen, wenn wir einen Sieg hätten bejubeln dürfen, aber es sollte nicht sein. Wenn nur der Holländer in der Verlängerung den Elfer reingemacht hätte. Aber alles hätte, wenn und aber hilft ja eh nicht.

In der Nacht fuhren wir dann nach Karlsruhe, wo wir bei Freunden von Philippe übernachten konnten. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann zurück nach Les Mosses. Ich habe einige Fotos von dem Erlebnis in München hier reingestellt. Viel Spaß damit!

Hier geht der Alltag ganz normal weiter. Die Busse kommen scharenweise an, so dass wir ganz gut im Geschäft sind. Mittlerweise hat sich das Wetter auch gebessert, so dass ich heute, an meinem freien Tag, auch mal runter zum Genfer See gefahren bin und mich an der Promenade in Vevey niedergelassen habe.