Der Januar verging für mich wie im Fluge. Man kann es schon allein daran sehen, dass ich seit gut einem Monat keinen Eintrag mehr geschrieben habe.

Gerade nach dem Ende der Weihnachtsferien war ich sehr eingespannt gewesen, zumal uns der Schneemangel einige Probleme bereitete. Denn unsere Häuser waren voll mit verschiedenen Schulklassen, die ihr alljährliches Skilager bei uns absolvierten. Da jedoch aufgrund des fehlenden Schnees unsere Skilifte nicht in Betrieb waren, musste ich Busse organisieren, die die Schüler und Lehrer ins benachbarte Leysin karrten, wo mit dem Einsatz von Schneekanonen einige Pisten aufbereitet werden konnten.

Doch Mitte Januar kam dann der Schnee, und das ziemlich heftig. Es schneite vier Tage lang ununterbrochen, und es kam mir vor als wäre Frau Holle aus ihrem Winterschlaf erwacht und all ihre Kissen auf einmal ausschütten wollte. Insgesamt fielen in den paar Tagen 1m30 Schnee. Während dieses nicht enden wollenden Schneesturms habe ich bestimmt zwanzig Mal mein Auto freigeschaufelt. Auch der Fussweg zu meinem Appartment glich mehr einem Schneetunnel.

Vor ein paar Tagen überraschte mich dann ein Skypeanruf aus Montreal. Und zwar hatte ich auf einmal Luna auf dem Bildschirm. Luna ist die Tochter von einem befreundeten Ehepaar (Natacha und Tim), das mittlerweile in den USA lebt. Natacha arbeitet als Regisseurin in Hollywood und Tim ist IT-Experte, so dass er ortsunabhängig überall arbeiten kann. Luna allerdings lebt in Montreal bei Natachas ersten Mann und geht dort noch zur Schule.

Sie ist mittlerweile 17 Jahre alt und wird im Juni an einer humanitären Reise in Nepal teilnehmen. Und auf dem Rückweg würde sie gerne Halt bei mir in der Schweiz machen. Ich muss wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, denn schliesslich habe ich Luna das letzte Mal vor sieben Jahren gesehen. Aber schon damals war ich für sie wohl wie ein Onkel.

Natürlich sagte ich ihr zu, so dass sie nun Mitte Juni für ein paar Tage zu mir kommen wird. Natacha und Tim wollten auch schon die letzten Jahre immer mal mich besuchen, aber irgendwie ging sich das terminlich nie richtig aus. Aber vielleicht schaffen wir es dieses Mal, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Denn ich habe Luna gesagt, dass sie mal bei ihren Eltern nachfragen soll, ob sie nicht auch zum selben Zeitpunkt in die Schweiz fliegen können.

Ab heute starten in meinem heimischen Alpenländle die Schulferien in den verschiedenen Kantonen. So werden vor allem Familien und Individualreisende unsere Hotels in Anspruch nehmen. Das Wetter scheint auch in den nächsten Tagen mitzuspielen, so dass nicht nur unsere Zimmer sondern auch unser Restaurant stets gut gefüllt sein wird.