Ein sehr aufregender Monat April liegt hinter mir, der als Highlight natürlich meine Hochzeit mit Agneska in Ungarn hatte.
Doch anfangen möchte ich mit meinem Junggesellenabschied am ersten Aprilwochenende in Freiburg.
Markus und Mario kamen mit dem Zug aus Iserlohn, während Philippe und ich mit dem Auto aus der Schweiz angereist waren. Wir trafen uns im Intercity-Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofes, das schon fest in „Grüner Hand“ war. Insgesamt waren rund 3000 Werder-Fans aus Bremen angereist, um tags darauf das Bundesligaspiel gegen Freiburg zu besuchen.
Mario hatte auch für uns Karten besorgt und hatte natürlich damit bei mir als Werdermitglied voll ins Schwarze getroffen. An dem Freitag machten wir aber erst einmal die Innenstadt unsicher. Den Nachmittag verbrachten wir bei herrlichem Wetter auf einem der vielen Terrassen und heizten schon einmal vor. Gute, bürgerliche Küche gab es im „Deutschen Haus“, ehe wir dann noch weiter durch einige Bars tingelten.
Am Samstag ging es dann ins Freiburger Stadion, das so richtig gemütlich in einer Wohnsiedlung in der Nähe des Waldes liegt. Bevor das Match losging, gab es schon die erste, ungeplante Überraschung. Wir standen vor einem der Treppenaufgänge bei einem Bierchen, als auf einmal der Werder-Bus direkt vor uns hielt und die Spieler in ihre Kabine gingen. Ich glaube nicht, dass es in Deutschland viele Stadien gibt, wo man die Akteure so hautnah vor die Augen bekommt.
Ja, und im Stadion wurde es dann noch besser, denn die Bremer fertigten die Freiburger mit 5:2 ab. Dieser Sieg wurde dann am Abend in der Freiburger Innenstadt natürlich gebührend gefeiert.
Am Sonntag verabschiedeten wir uns dann voneinander und traten die Heimreise an, wobei Philippe und ich noch einen Abstecher nach Karlsruhe machten, wo wir von Christopher Rummel, einem guten Freund von Philippe, zum Spargelessen eingeladen wurden.
Die beiden nächsten Tage verbrachte ich dann noch in Les Mosses, ehe ich mich am Mittwoch in den Flieger nach Budapest setzte. Agneska und ich waren am Mittwochabend und Donnerstag noch mit letzten Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt. Am Freitagmorgen holten wir die Mehrzahl meiner Freunde und Verwandte vom Flughafen ab.
Wir hatten einen Minivan mit zehn Sitzplätzen gemietet, der mittlerweile schon mehr als 500 000 Kilometer auf dem Buckel hatte. Auch wenn die Kiste schon sehr betagt war, fuhr sie einwandfrei. Aber als ich dann zehn Mann (darunter auch einige mit Migrationshintergrund, haha!) quer durch Ungarn kutschierte, kam ich mir schon wie ein Schleuser vor und nannte dann mein Grüppchen auch nur noch „Schleusertruppe“.
Vom Flughafen aus fuhren wir dann direkt ins Resort, wo auch die Hochzeit stattfand. Nachdem wir alle in den Zimmern untergebracht hatten und auch meine Schwester Yvonne samt Anhang mit dem Auto angekommen war, ging es dann in die Wohnung von Agneska’s Mutter Klara, die zu einem späten Nachmittagsessen geladen hatte. Ich weiss bis heute nicht, wie wir rund 25 Personen in dieser kleinen Wohnung zum Sitzen, Essen und Trinken gebracht haben.
Auf jeden Fall war es ein toller Abend, an dem sich die deutschen und ungarischen Angehörigen zum ersten Mal beschnuppern konnten und an dem schon sehr viel Palinka floss.
Gegen acht Uhr abends fuhren wir aber dann zurück ins Resort, wobei Agneska bei Ihrer Mutter blieb, sodass wir ganz traditionell die letzte Nacht vor der Hochzeit getrennt verbrachten.
Da die kirchliche Hochzeit erst um 16 Uhr startete, hatten wir am Samstag noch relativ viel Vorlaufzeit. Wir vertrieben uns diese mit einem kleinen Bummel in Agard, die Kinder spielten ein bisschen Fussball. Nur Nathalie und Philippe kamen auf dem letzten Drücker aus Wien an, aber gerade noch rechtzeitig, um sich umzuziehen und mit uns zu der kleinen, gemütlichen Kirche zu fahren.
Nach der sehr bewegenden Zeremonie ging es dann zurück ins Resort, wo wir eine Hochzeitsfeier organisiert hatten, die vor allem die ungarischen Gäste als revolutionär bewerteten.
Nicht nur, dass Agneska und ich mit eigenen Reden das Wort ergriffen (per Power-Point-Übersetzungen konnten wirklich alle verstehen, was gesagt wurde). Nein, auch der traditionelle Eröffnungstanz hatte es in sich. Zunächst tanzten Agneska und ich zu Fleetwood Mac’s „Songbird“ ganz langsam über die Bühne, ehe wir dann zu Elvis Crespo’s „Suavemente“ den Rhythmus wechselten und eine Salsaeinlage starteten. Dann holten wir alle Gäste mit auf die Tanzfläche und animierten sie mit typischen Club-Med-Tänzen aus meiner Animateurzeit zum Mittanzen. Der Saal kochte und der DJ hatte von da an leichtes Spiel, die Leute auf der Tanzfläche zu halten. Auch die Hochzeitstorte war nicht von der üblichen Sorte. Wir hatten eine „St. Honoré“ bestellt, eine Pyramide gespickt mit Teigbällchen, die mit verschieden Eissorten gefüllt waren und die sich jeder Gast selbst von der Struktur herunterholen konnte.
Gegen 5h30 morgen landeten dann Agneska und ich auch endlich im Bett. Doch nur ein paar Stunden später waren wir schon wieder auf den Beinen und fuhren mit meinen deutschen Gästen in ein Restaurant zum Mittagessen, ehe wir diese dann mit unserem „Schleuserbus“ nach Budapest brachten, wo sie dann noch ein paar Tage verbringen sollten.
Agneska und ich hatten an diesem Sonntag und folgenden Montag noch einiges zu erledigen, ehe wir dann am Dienstag auch in demselben Hotel in Budapest eincheckten, wo auch meine Leute untergebracht waren. Wir verbrachten den Tag zusammen und fuhren dann auch gemeinsam am nächsten Morgen zum Flughafen. Während es für meine Freunde und Verwandte zurück nach Iserlohn ging, flogen Agneska und ich nach Skopje in Mazedonien, wo unsere zwölftägige Hochzeitsreise beginnen sollte.
Aber davon erzähle ich euch in einem weiteren Beitrag. Rückblickend war es zwar ein anstrengendes, aber auch ein tolles Wochenende, bei dem sich nicht nur alle sehr gut verstanden haben, sondern wo auch neue Freundschaften geknüpft wurden. Gerne erinnere ich mich an das Mittagessen am Sonntag, als mein Onkel Hans und Laszlo, Klara’s Lebensgefährte, Arm in Arm das Restaurant verliessen und Laszlo ihm ein paar besondere Weinflaschen zusteckte.
Besonders stolz bin ich aber darauf, dass so viele Freunde und Verwandte die weite Reise angetreten haben. Hier noch mal mein persönlicher Dank an:
meine Mutter Heidi, meine Schwester Yvonne, mein Schwager Thomas, deren Kinder Leon, Esther und Nele, meine Cousine Denise und ihr Mann Mike, mein Onkel Hans mit Christina sowie meine Freunde, Mario, Tanja, Lenny, Markus, Andrea, Emma, Karsten, Ute, Nane, Nathalie, Philippe, Marina und Andy.
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