Anfang Mai haben wir unsere Hotels wieder geöffnet und starteten gleich mit einer vollen Belegung, da ein österreichischer Reiseveranstalter unsere Zimmer in Beschlag nahm.
So hatten wir jeweils zwei Gruppen gleichzeitig bei uns. Letztes Jahr im September hatte ich schon mit den Österreichern zusammen gearbeitet. Damals war ein Reiseleiter ausgefallen, so dass ich einspringen musste. Dies ging aber auch nur mit der Hilfe von Agneska, die als Reiseleiterin ihrer ungarischen Gruppen ja schon etliche Male durch die Schweiz getingelt war. Sie hatte mir dann all ihre Texte übersetzt, so dass ich über genug „Futter“ an Informationen verfügen konnte, während ich mit der Gruppe die verschiedenen Destinationen anfuhr. Und als jemand der direkt vor Ort lebt und sich halt gut auskennt, konnte ich den Gästen natürlich auch Geschichten aus dem Nähkästchen erzählen, die ein normaler Reiseleiter einfach nicht parat haben kann.
Im Endeffekt war das Feedback danach so gut gewesen, dass der Chefreiseleiter in Wien Agneska und mich gleich für die Gruppen im Mai engagierte. Natürlich bedeutete das für mich auch, dass ich einige Tage am Stück dem Büro mehr oder weniger fernblieb und sich dann die Arbeit anhäufte. Aber gleichzeitig gab es mir auch die Gelegenheit, mal aus meinem Alltagstrott herauszukommen und die schönen Seiten der Schweiz und Frankreich zu geniessen.
Denn unsere Tagesausflüge führten uns nach Zermatt zum Matterhorn, zum Mont Blanc im französischen Chamonix, zum Glacier 3000 in Les Diablerets, nach Gstaad und Montreux am Genfer See.
Unsere Gruppen kamen aus der Linzer und Grazer Gegend. Und auch wenn in Österreich offiziell Deutsch die Landessprache ist, so hatte der gesprochene Dialekt der Gäste nicht viel mit der Sprache Goethes und Schillers zu tun. So hatte nicht nur Agneska Verständigungsprobleme, sondern auch ich musste öfter nachfragen, ehe ich begriff, was die Leute von mir wollten. Aber ich nahm es mit Humor und sagte dann: „Entschuldigen Sie, aber leider sind die Untertitel nicht mitgelaufen!“
Aber wie schon im September waren die Gäste superglücklich. Zudem spielte zumeist das Wetter mit, so dass die Ausflüge auf die verschiedenen Berggipfel sich richtig lohnten.
In ein paar Tagen werden Agneska und ich mit einer deutschen Gruppe unterwegs sein. Dann allerdings als Begleitung für Wandertouren. Dabei wird es dann einmal durch die Weinberge von Aigle nach Bex gehen. Ausserdem wandern wir von Charmey nach Gruyère, wo der berühmte Käse herkommt. Und eine Wanderung durch die hiesigen Berge darf natürlich auch nicht fehlen.
Bis gestern war auch Mario mit seiner Frau Tanja und Sohn Lenny für vier Tage bei uns gewesen. Sie wollten sich über Pfingsten eine kurze Auszeit bei mir in Les Mosses nehmen. Sie fuhren ebenfalls nach Zermatt, hatten aber leider Pech mit dem Wetter, so dass das Matterhorn für sie verborgen blieb. Sie besuchten das olympische Museum in Lausanne und dienten als „Testwanderer“ für die Wanderung von Charmey nach Gruyère, zu der Agneska und ich sie mitnahmen. Zum Glück hatten wir diese Strecke noch einmal unter die Lupe genommen, zumal ein Teilstück durch die Jaunbachschlucht bis Mitte Juni gesperrt ist und wir so dann noch eine Alternativroute ausfindig machen konnten.
Ansonsten gibt es auch noch weitere erfreuliche Neuigkeiten. Dani, die vor einigen Jahren meine Assistentin im Hotel war und jetzt in der Nähe von Villeneuve lebt, wird in gut zwei Wochen zum zweiten Mal Mama. Ihr Sohn Milian wird eine Schwester bekommen.
Ja, und meine langjährige Freundin Heike, hat mich zu Ihrer Hochzeit am 5. Oktober eingeladen. Es wurde ja auch langsam Zeit, dass Sie unter die Haube kommt :-).
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