Wie ich ja gestern schon angekündigt hatte, gibt es heute nach langer Zeit auch mal wieder persönliche Neuigkeiten. Denn in den letzten drei Monaten hat sich so einiges ereignet.

Ende November letzten Jahres hatten Agneska und ich einen Kaufvertrag für eine Eigentumswohnung in Meckenheim unterschrieben. Meckenheim liegt im Rhein-Sieg-Kreis, hat rund 25.000 Einwohner und befindet sich 15 km südwestlich von Bonn. Der Notar war damals guter Dinge, dass innerhalb von vier Wochen alle notwendigen Dokumente ausgefüllt und eingetrudelt sein sollten, sodass eine Schlüsselübergabe kurz vor Weihnachten realistisch einzuschätzen gewesen wäre.

Doch weit gefehlt! Denn die Bürokratie ist genau so schwerfällig wie die deutsche Regierung beim Handling der Coronalage. Vielleicht bekommt ihr das Gefühl, dass ich mich derzeit nur beschwere. Aber ich glaube, dass es auch daran liegt, dass ich in den letzten knapp 20 Jahren in verschiedenen Ländern wie Kanada, Frankreich und der Schweiz gelebt habe, bevor ich Ende 2018 zurück in meine Heimat gekommen bin. Ich kann also die bürokratischen Vorgehensweisen miteinander vergleichen und muss feststellen, dass wir uns hierzulande einige Scheiben von den zuvor erwähnten Staaten in Sachen Schnelligkeit und Flexibilität abschneiden können. Wie dem auch sei, es dauerte bis Mitte Februar, ehe wir endlich in unsere neue Wohnung durften.

Wer mich kennt, weiß, dass mir das handwerkliche Geschick nicht gerade in die Wiege gelegt worden ist. Daher bin ich auch wieder einmal unfassbar dankbar, dass ich Freunde habe, die mir sehr geholfen haben. Zunächst sprang mir Thomas, der Ehemann von meiner Rezeptionschefin Marion Huntemann zur Seite. Als gelernter Maler und Lackierer führte er mich in die Welt des Streichens ein, sodass wir innerhalb eines Tages zusammen die ganze Wohnung gestrichen haben.

Ein Wochenende später kamen dann mein Schwager Thomas und mein Freund Markus aus Iserlohn zu mir. Ich hatte im Vorfeld Möbel und Lampen bestellt und geliefert bekommen. Thomas installierte die verschiedenen Deckenlampen und einen Alibert im Bad, während Markus in nahezu stoischer Ruhe die Möbel (Bett, Kleiderschrank, TV-Möbel, etc.) mit mir aufbaute. Hätte ich mich alleine durch die Aufbauanleitungen durchkämpfen müssen, säße ich wohl heute noch völlig verzweifelt vor den verschiedenen Bauteilen.

Da man ja derzeit kaum in ein Möbelhaus oder in einen Baumarkt kommt, ist man auf Onlinebestellungen angewiesen. Und da muss ich die verschiedenen Häuser mal loben. Auch wenn ich jetzt etwas länger auf ein paar Möbel warten muss, lief es ansonsten sehr gut ab. Die meisten Lieferungen kamen innerhalb weniger Tage an. Zudem nutzte ich auch das Angebot „Click and Collect“, was auch reibungslos funktionierte.

So sind wir zunächst einmal mit dem Notwendigsten wie Bett, Sofa, Kleiderschrank, Waschmaschine, Fernseher und Internet versorgt. Zudem habe ich mir eine Soundbar gegönnt, an der ich besonders viel Spaß habe. Die Akustik ist schon phänomenal, die dieser Lautsprecher produziert.

Ein besonderer Dank gilt auch meinem Freund und ehemaligen Klassenkameraden Björn Schulte. Als Vermögensberater leitete er mich durch die verschiedenen Etappen des Wohnungskaufs und steht mir auch heute noch mit Rat und Tat zur Seite.

Wie ich ja schon häufiger berichtet habe, zieht sich mein Hotel in unserer arg gebeutelten Industrie noch relativ gut aus der Affäre. Trotzdem bin ich nun auch schon seit einem Jahr in Kurzarbeit. Während ich fast den ganzen Herbst über wenigstens drei Tage die Woche arbeiten durfte, wurden meine Arbeitszeiten seit Anfang des Jahres wieder auf einen Tag/Woche reduziert. Einerseits kam dies aufgrund der ganzen Umzugsaktivitäten gar nicht mal so unpassend, aber andererseits sehne ich mich nicht nur aus finanziellen Aspekten wieder nach ein wenig Normalität. Diese Zeit zehrt vor allem auch mental an den Nerven. Schon in meinem Eintrag vor Weihnachten erzählte ich, dass sowie im privaten als auch im beruflichen Umfeld die Auswirkungen zu spüren sind. Wir lechzen alle danach, mal wieder etwas spontan unternehmen zu dürfen. Ein Bier unter Freunden, ein Abend im Kino oder einfach wieder mit meinen Mädels auf dem Fußballplatz stehen….das fehlt mir alles sehr.

Ich zwinge mich aber immer wieder dazu, das Positive aus der Situation herauszuziehen. Ich bin dankbar, dass es die Kurzarbeit gibt und ich nicht arbeitslos geworden bin. Meiner Frau Agneska geht es nicht anders. Das Phantasialand ist seit November geschlossen, und sie kommt auch nur sporadisch in der Verwaltung zum Einsatz. Sie befindet sich also auch in Kurzarbeit und nutzt die Zeit, um sich ihrer Webseite „Voice of Guides“ zu widmen. Ich bewundere sehr, mit welcher Energie sie tagtäglich an dem Aufbau und an den Texten arbeitet, um in naher Zukunft daraus eine zweite Einnahmequelle zu generieren. Natürlich erwischt sie auch von Zeit zu Zeit der „Coronablues“, was mehr als verständlich ist. Agneska war als Reiseleiterin im letzten Jahrzehnt immer „auf Achse“ und vermisst nicht nur das Reisen an sich, sondern auch den gewissen Adrenalinkick, wenn sie als Verantwortliche eine Reisegruppe durch Indien führt oder im Alleingang für sie neue und exotische Länder entdeckt.

Aber ich hoffe für uns alle sehr, dass wir bald wieder unseren Leidenschaften nachgehen können. In diesem Sinne wünsche ich Euch allen einen guten Start in den Frühling…!