Jetzt habe ich in meinem vorherigen Beitrag soviel über allgemeine Themen gesprochen, dass gar kein Platz mehr für die persönlichen Dinge blieb. Denn neben der ganzen Tristesse auf der nationalen und internationalen Ebene gibt es auf kleineren Ebenen immer wieder erfreuliche Lichtblicke.
Weihnachten war für mich über Jahre hinweg eigentlich nur ein Zeitpunkt, an dem ich halt mehr arbeiten musste als sonst. Seit 2019 hat sich das aber geändert. Denn mein Hotel in Bonn hat über die Feiertage grundsätzlich Betriebsferien. So verbringe ich den Heiligabend immer im Kreise der Familie bei meiner Schwester Yvonne in Iserlohn. Hinzu kam, dass Agneska dieses Jahr auch dabei war, zumal sie schon Anfang Dezember in Ungarn gewesen war. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend und kamen am 2. Weihnachtstag noch einmal zurück ins Sauerland, weil Yvonne wieder einmal ihren traditionellen „Weihnachts-Wichtel-Wandertag“ veranstaltete. Zu diesem Event sind die Paten und Patenkinder der Familie eingeladen. Wir trafen uns also am frühen Nachmittag und wanderten durch den Rodener Wald. Mein Schwager Thomas hatte für die „Gipfelerklimmung“ eine Erfrischung in diversen Flachmännern parat.
Nach der Wanderung stärkten wir uns mit einer Bratwurst im Brötchen, ehe es ans Wichteln ging. Jeder von uns musste etwas mitbringen, dass mit dem Buchstaben „E“ begann. Außerdem gab es auch besondere Spielregeln. Zunächst wurden alle verpackten Geschenke aufgestellt und reihum gewürfelt. Wer eine 1 oder 6 würfelte, konnte sich ein Geschenk nehmen. Danach wurde die Stoppuhr auf 15 Minuten gestellt. In dieser Zeit wurde weiter gewürfelt. Hatte man eine 3, mussten alle ihre Geschenke um drei Plätze nach rechts abgeben, hatte man eine 4, ging es um soviel Plätze in die andere Richtung. Wer eine 1 oder 6 würfelte, konnte direkt mit einem anderen Teilnehmer tauschen. So herrschte eine Viertelstunde lang ein lustiges Gewusel auf dem großen Tisch. Zum Glück hatte ich doch davon abgesehen, Estrich zu besorgen. Denn die kleinste Packung wäre 10 kg schwer gewesen. Stattdessen hatte ich noch eine Flasche „Eifel-Willi“ organisiert, die auch sehr beliebt war. Ich endete mit einem Quietscheentchen.
Am 1. Weihnachtstag und am Silvesterabend war Agneskas Freundin Ingris bei uns zu Gast. Ingris kommt aus der Dominikanischen Republik und hat für uns an Silvester eine traditionelle und äußerst schmackhafte Mahlzeit mit Kochbananen bereitet. Wie sich herausstellen sollte, war Ingris nicht nur trinkfest (natürlich gab es ungarischen Wein und Palinka aus dem Hause Simigh), sondern auch sehr spielfreudig. Wir brachten ihr das Kartenspiel „6 nimmt“ (auch bekannt als „Hornochse“) bei, für das sie sofort Feuer und Flamme war.
Mitte Januar schafften es Mario, Markus und ich endlich mal wieder nach langer Zeit, dass wir uns samt Anhang alle zusammen bei Markus in der Schlaa-Sportsbar treffen konnten. Denn auf Sky lief das Duell Markus vs. Mario sprich Bochum gegen Köln. Zum Glück ging das Match 2:2 aus, sodass keiner traurig sein musste. Es gab leckeren Leberkäse, Schnitzel, Frikadellen und noch weitere nicht-vegetarische Köstlichkeiten. Und dass diese natürlich irgendwie ja heruntergespült werden mussten, versteht sich ja von selbst.
Ende Januar nahm ich das Fußballtraining mit meinen Mädels wieder auf. Zur Rückrunde wurden zwei weitere Teams in unserer Liga hinzugefügt, sodass wir noch satte 15 Spiele vor der Brust haben. Nachdem wir im November das Spitzenspiel gegen den Tabellenersten mit 0:3 verloren hatten, geht es jetzt erst einmal darum, den zweiten Platz zu behaupten. Denn dieser wird wahrscheinlich auch zum Aufstieg in die Bezirksliga reichen. Aber nichts Genaues weiß man nicht.
Letzte Woche habe ich dann noch einen kleinen Schreck bekommen. Ich war beim Fußball umgeknickt und konnte am nächsten Tag kaum auftreten. Agneska fuhr mich zum Röntgen ins Krankenhaus. Zum Glück waren die Bänder im Knöchel nicht gerissen und nur stark gedehnt. Nach zwei, drei Tagen auf Krücken konnte ich mit der Bandage schon wieder halbwegs gut gehen. Mittlerweile ist es gut zehn Tage her und ich brauche nur noch einen kleinen Stützstrumpf.
Jaja, ich höre euch schon sagen: „Alte Männer und Fußball!“ Aber ich kann einfach nicht aus meiner Haut…
Hinterlasse einen Kommentar