Junge, wie die Zeit vergeht. Seit meinem letzten Eintrag sind schon wieder rund fünf Monate vergangen. In allen Bereichen ist wieder einmal sehr viel passiert.
Wie ich Anfang des Jahres berichtete, habe ich im Februar einen Job bei einem brandneuen Hotel in Brühl angefangen. Das Atrium Apart Hotel wurde am 19. Februar eröffnet und startet kontinuierlich durch. Die Businessgäste kommen unter der Woche, und am Wochenende füllen wir die Zimmer mit Privatleuten und Familien, die ins Phantasialand wollen. Ich war mir vorher nicht bewusst gewesen, wie groß die Strahlkraft des Brühler Freizeitparks ist. Es kommen Gäste aus jeder Ecke Deutschlands und vor allem aus Holland, Belgien und Frankreich. So spreche ich fast täglich französisch, womit ich wirklich nicht gerechnet hatte. Naja, und die Gäste sind froh, wenn sie sich in ihrer Muttersprache verständigen können.
Momentan ist es aufgrund der EM-Spiele in Köln und Düsseldorf besonders international im Hotel. Schotten, Ungarn, Schweizer, Österreicher, Franzosen und Rumänen lebten kurzfristig alle unter einem Dach. Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß, weil ich einerseits Teil eines guten Teams bin und andererseits wieder mehr Kompetenzen habe, die mir während der Novum-Zeit stetig weggenommen wurden.
Besonders stolz bin ich aber auf meine Frau Agneska und meine Schwiegermutter Klara. Agneska hat sich Ende letzten Jahres als Einzelunternehmerin (Reiseveranstaltung) selbstständig gemacht und Mitte April ihre erste Gruppenreise mit 12 Kunden in den Irak organisiert. Sie hat verdammt hart dafür gearbeitet und alles selbst auf die Beine gestellt. Denn die Vorbereitungen sind so schon nicht einfach, aber wenn dann noch hinzukommt, dass sie auch noch den Löwenanteil zur Betreuung von Kris bewältigen musste, kann ich nur den Hut ziehen.
Als dann aber die Reise im April anstand, brauchte ich natürlich zu Hause Hilfe. Und die kam dann in Form von Oma Klara aus Ungarn eingeflogen. Sie brachte Kris, der mittlerweile 18 Monate alt ist und keine Sekunde aus den Augen gelassen werden kann, unter der Woche morgens zur Tagesmutter. Dann kümmerte sie sich um den ganzen Haushalt, kochte für uns und holte Kris nachmittags wieder ab. Am Abend nach der Arbeit übernahm ich dann die Betreuung bis der Kleine dann eingeschlafen war.
Da Klara nur ganz wenig deutsch und ich nur ganz wenig ungarisch spreche, kommunizierten wir vor allem mit dem Google Übersetzer. Aber mit der Zeit spielten wir uns immer besser ein, sodass wir zu einem richtig guten Team wurden. Das war auch wichtig, denn nur kurze Zeit später waren Klara’s Fähigkeiten wieder gefragt.
Nachdem Agneska Ende April aus dem Irak zurückgekehrt war, hatte Sie schon weitere Pläne geschmiedet. Zunächst reiste sie mit Kris nach Ungarn, weil sie dort für weitere Vorträge gebucht worden war. Von da aus ging es in die Ost-Türkei. Agneska sucht nach Destinationen, die nicht so bekannt sind und touristisch noch nicht vollkommen erfasst sind, aber trotzdem in kultureller und historischer Sicht einiges zu bieten haben. Daher nahm sie für gut zwei Wochen die verschiedenen Regionen in der östlichen Türkei unter die Lupe. Fazit: Daraus kann sie wohl bald eine interessante Reise erstellen.
Meine Frau feiert am 31. August ihren 40. Geburtstag. Und so außergewöhnlich Agneska von Natur aus schon ist, so überraschend war auch ihr Wunsch. Schon vor ihrer Reise in die Türkei hatte sie mir erzählt, dass sie Kontakt mit einem Reiseveranstalter aufgenommen hatte, der Gruppentouren durch Syrien anbietet. Zunächst zeigte ich Agneska als erste Reaktion den Vogel, aber dann beschäftigte ich mich ein bisschen mit der Materie und stellte fest, dass es sogar Reiseveranstalter in Deutschland gibt, die diese Gruppentouren anbieten. Ich schaute mir die Programme an und stimmte letztlich zu.
Allerdings fand die Tour schon Anfang Juni statt, sodass Klara wieder in den Flieger hopste und für gut zehn Tage wieder alles im Griff hatte. Nur Kris kränkelte ein wenig, sodass er die ersten Nächte immer mitten in der Nacht von seinem eigenen Husten wach wurde. Aber auch die Phase ging vorbei und die beiden haben eine noch engere Bindung zueinander entwickelt, was wirklich schön anzusehen ist.
Während diesen aufregenden Wochen hat sich bei mir nicht nur beruflich viel getan, sondern auch bei meinem Fußballverein Rot-Weiß Merl. Nachdem die Saison mit der B-Jugend vorbei war, sind wir mit dem Großteil der Mannschaft zum Beach-Soccer-Cup nach Cuxhaven gefahren. Es war ein sehr schöner Abschluss, zumal sowohl meine Trainerkollege Carsten als auch ich die Mannschaft nun in andere Hände geben werden.
Ich bleibe Stand heute allerdings Co-Trainer der 2. Herren-Mannschaft und werde wahrscheinlich einen Posten in der Jugendabteilung übernehmen. Die Gespräche darüber werden Ende dieser Woche stattfinden.
Wie Ihr sehen könnt, gehören Stillstand und Langeweile nicht zu unserem Wortschatz. Ach ja, und zum Schluss noch mein Tipp zur EM, der sich nur auf Historie beruft: 1990 wurde Deutschland in Italien Weltmeister. 2006 wurde Italien in Deutschland Weltmeister. 1996 gewannen wir in England die Europameisterschaft…also dürfte jedem klar sein, wer dieses Jahr gewinnt, oder? 🙂
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