Ich habe mit Schrecken festgestellt, dass ich mich dieses Jahr noch gar nicht
gemeldet habe. Irgendwie ist die Zeit aber auch einfach so verflogen. Denn wie Ihr es
ja von mir gewohnt seid, gehört das Wort „Langeweile“ nicht wirklich zu meinem
Vokabular.

Schon am ersten Wochenende im Januar richtete ich in meiner Funktion als
Jugendleiter des SV Rot-Weiß Merl Fußball-Hallenturniere für die F-, E- und D-
Junioren aus. Mit der tatkräftigen Unterstützung meines Organisationsteams wurde
dieses zweitägige Event zu einem vollen Erfolg. Die Kinder, Eltern und Trainer aller
Mannschaften waren voll des Lobes und möchten auch im nächsten Jahr wieder
dabei sein.


In den Osterferien folgte dann auch schon das nächste Highlight. In Kooperation mit
dem 1. FC Köln organisierten wir ein viertägiges Fußballcamp, an dem 74 Kinder
teilnahmen. Die beim „effzeh“ angestellten Trainer gaben den Jungs und Mädchen,
die allesamt mit Shirts und Bällen ausgestattet wurden, neuen „Input“ und wertvolle
Tipps zur Verbesserung der eigenen Technik. Schon während der Herbstferien wird
die „Wiederholung“ folgen.


Die Stadt Meckenheim hat in Frankreich mit der Stadt Le-Mée-sur-Seine eine
Partnerschaft. Diese werden wir im nächsten Jahr zum Pfingstwochenende wieder
aufleben lassen. Ich bin schon seit einiger Zeit mit den Verantwortlichen in Frankreich
in Kontakt. Wenn alles nach Plan läuft, werden 5 Jugendmannschaften aus dem
Nachbarland an unseren Turnieren teilnehmen.
Neben der Organisation von Events kümmere ich mich auch um die Belange der
insgesamt 14 Teams der Jugendabteilung. Gerade zum Saisonende war dies recht
stressig, zumal ich auch noch als Co-Trainer unserer 2. Herren unterwegs war. Das
Traineramt habe ich jetzt aber zum Saisonende niedergelegt.


Im Hotel war seit Jahresbeginn auch einiges los. Grundsätzlich ist das Gleuel-Inn
immer gut gebucht. Als ich dann das OK bekam, neue Möbel und Deko zu besorgen,
war es gar nicht so einfach, die Materialien in den Zimmern auszutauschen. Denn
wenn wir schon dabei waren, die alten Möbel auszutauschen, sollten auch die
Wände einen frischen Anstrich bekommen. Ja, und wenn die Zimmer fast immer
gebucht sind, muss man schon einen guten Plan haben, sodass die erforderlichen
Mitarbeiter zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind.


Anfang Juni waren Agneska, Kris und ich gemeinsam bei der Schwiegerfamilie in
Ungarn. Agneska und Kris waren ein paar Tage vor mir hingeflogen, während ich mit dem Auto nachkam, wohlwissend, dass der Kofferraum auf der Rückreise wesentlich voller sein würde.
Wir trafen uns direkt bei Agneska’s Onkel Janos und Tante Paula in Gyönk und
blieben dort zwei Nächte. An einem Abend trafen wir uns dann bei dessen Sohn
Janos, seiner Frau Timea und deren Sohn Csongor, der etwas jünger als Kris ist.
Unser Sohnemann kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als er im Garten
auf die unterschiedlichsten Spielzeuge stieß. Mal fuhr er mit dem Traktor, dann
wieder mit einem Bagger und so weiter und sofort.


Von Gyönk aus fuhren wir dann in den Osten Ungarns nach Eger, wo wir im selben
Wellness-Hotel eincheckten wie vor rund 8 Jahren, als mir Agneska zum 40.
Geburtstag ein Wochenende hier geschenkt hatte. Wir nutzten das tolle Wetter und
gingen mit Kris vom Außenbecken ins Innenbecken und wieder zurück. Der Kleine ist
ganz verrückt nach dem Wasser.
Agneska hatte das Private mit dem Geschäftlichen verbunden und hielt an einem
Abend in Eger noch einen Vortrag über eines ihrer Reiseländer vor rund 50
Personen.


Von Eger aus ging es dann zu Agneska’s Mutter Klara nach Szekesfehervar. Es hatte
sich zudem familiärer Besuch aus Brasilien angemeldet. Ich will gar nicht in zu sehr
in die Details gehen. Aber es saß ein sehr multikultureller Mix aus Ungarn, Brasilien,
Österreich und Deutschland am Tisch, der sich abwechselnd in Ungarisch, Spanisch,
Englisch und Deutsch unterhielt. Alle zusammen machten wir einen Abstecher zum
Plattensee, wo es bei den heißen Temperaturen nur so vor Leuten wimmelte.


Nach zehn Tagen fuhr ich zurück nach Meckenheim, wo ich noch eine Woche Urlaub
hatte. Die Zeit allein nutzte ich dazu, mich meinen Aufgaben im Verein zum
Saisonende zu widmen. Denn da unsere Tagesmutter ebenfalls noch zwei weitere
Wochen im Urlaub weilte, entschloss sich Agneska dazu, zusammen mit Kris, zwei
weitere Länder zu bereisen, die sie vielleicht in naher Zukunft für ihre Reisegruppen
anbietet. Zunächst ging es nach Moldawien, ehe sie eine Woche später in Belarus
landete.
Laut Agneska versprüht Moldawien immer noch dieses Flair einer alten Sowjet-
Repulik, während Belarus sie durch die Modernität und extreme Sauberkeit
überraschte. Auf jeden Fall kann Agneska sich vorstellen, diese beiden Länder in ihr Repertoire aufzunehmen.

In der letzten Woche bekamen wir dann noch einen Überraschungsbesuch. Philippe, mein damaliger Chef aus der Schweiz und langjähriger Freund, schaute mit seinem Sohn Tom bei uns in Meckenheim vorbei. Es war zwar nur ein Abend, aber wir hatten uns schon seit sechs Jahren nicht mehr gesehen und natürlich sehr viel zu erzählen. Auf jeden Fall vereinbarten wir danach, dass wir nicht noch einmal so lange warten, bis wir uns wieder persönlich treffen.