Recht ereignisreiche Tage liegen hinter mir. Wie schon im letzten Eintrag erwähnt, hatten wir am Freitag das Spitzenspiel gegen den FC Villeneuve. Dabei handelte es sich nicht nur um das Match zwischen dem Tabellenersten und -zweiten, sondern auch um ein echtes Lokalderby.

Auch wenn ich noch nicht lange beim FC Aigle bin, wusste ich um die grosse Rivalität beider Klubs. Und so flogen in diesem Spiel nicht nur körperlich, aber auch verbal die Fetzen. So sehr, dass der Schiedsrichter nach rund einer halben Stunde die Partie abbrach und beide Teams auf die Reservebänke schickte. Das habe ich in meiner langen Karriere auch noch nicht erlebt.

Genutzt hatte es nicht viel. Kaum war wieder angepfiffen, flog unser Torwart mit Gelb-Rot vom Platz. Zu dem Zeitpunkt lagen wir schon 0:2 zurück, nachdem zwei klare Abseitstore für gültig erklärt worden waren, die auch der Ausgangspunkt der ganzen Aufregung gewesen waren. Danach war natürlich das Spiel gelaufen. Das einzig Schöne war, dass nach dem Match wieder alles vergessen war und beide Mannschaften gemütlich zusammen gegessen haben.

Am Samstag kam es mir für mich aber noch dicker. Es gehört zu meinem morgendlichen Ritual, dass ich mir in der Küche ein Salami-Käse-Sandwich zubereite. Doch diesmal habe ich mir beim Salamischneiden den rechten Daumen an der Aufschnittmaschine aufgeschlitzt. Der blutete natürlich wie Sau, aber nachdem ich mich schnell verarztete, ging ich weiter meiner Tätigkeit nach. Am Nachmittag wurden die Schmerzen dann aber doller und Toni fuhr mich zum Krankenhaus. Dort wurde dann die Wunde professionell behandelt. Ich war schon wieder fast aus dem Behandlungszimmer heraus, als ich auf einmal in Ohnmacht fiel.

Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich auf dem Boden lag und der Arzt mich anschrie und „wiederbelebte“. Eine Stunde lang wurde ich verschiedenen Tests unterzogen, ehe er mir dann grünes Licht gab und ich nach Hause durfte. So etwas ist mir auch noch nie passiert! Der Doktor sagte mir, dass ich für rund zehn Sekunden weg war. Für mich kam es vor wie eine Ewigkeit. Ich hatte eine Art Traum mit sehr viel Licht und grossem Behagen. Eigentlich wollte ich gar nicht wach werden. Komisch oder?

Ansonsten lassen wir die Saison jetzt langsam ausklingen. In genau einer Woche schliessen wir die Hotels und Samstag nächste Woche fahre ich dann nach Iserlohn. Ich freue mich schon tierisch darauf, meine Familie und Freunde wieder zu sehen.